Bilderbuchbetrachtung, Erzählen und Vorlesen als Form der Sprachförderung. Bilderbücher regen Kinder an, ihre Eindrücke zu versprachlichen. Bilder sind weniger eindeutig als Wörter. Sie bedürfen der Deutung, des Gespräches und fördern damit die Kommunikation der Kinder untereinander und mit der Pädagogin. Sie regen zum Erzählen und Phantasieren an. Die Wissens- und Erfahrungsgrundlagen der Kinder werden aktiviert. Kinder interpretieren Bilder unterschiedlich und werden dadurch angeregt, Sichtweisen und Emotionen zu äußern. Sie „trainieren“ ihre Ausdrucksweise und lernen eigene Sichtweisen zu versprachlichen.
Das Zusammenspiel von Text und Bild schafft viele Anlässe zum Weiterdenken und unterstützt damit die Weiterentwicklung der kindlichen Sprache. Das Bilderbuch nimmt eine wichtige Funktion in Bezug auf die Hinführung zur Literatur ein.
Beim Hören von Geschichten lernen Kinder, dass Sprache eine Symbolfunktion hat. Hier ist Sprache nicht so eng mit Handlungen verbunden wie in täglichen Gesprächsituationen, wo sprachliche Botschaften durch den direkten Bezug zur Umgebung verstanden werden.
Durch Vorlesen zusammenhängender Texte erfahren Kinder, dass Buchinhalte informativ sind. Sie üben sich im Zuhören und erweitern ihr Verständnis von Begriffen und Satzzusammenhängen. Beim Vorlesen und Erzählen wird der Sinn nur sprachlich vermittelt. Kinder lernen sich auf die rein sprachlich vermittelten Botschaften zu konzentrieren. Erfundene, abstrakte Welten können durch Sprache erschaffen werden.
Das Interesse daran und die Fähigkeit diese abstrakten Botschaften zu verstehen, sind eine wichtige Voraussetzung für die spätere Lesekompetenz. Lesen und Vorlesen erweitert den Wortschatz der Kinder und kann ihnen eine vielfältige Ausdruckswiese vermitteln. In der Literatur werden Ausdrücke und Formulierungen verwendet, die in der „Alltagssprache“ selten Verwendung finden. Selbstverständlich gehören Bilderbuchbetrachtungen, Erzählen und Vorlesen zur Kindergartenkultur.
Der Literaturkreis für Kinder findet in der Kleingruppe, mit ca. zehn Kindern, statt, um einen intensiveren sprachlichen Austausch unter den Gruppenmitgliedern zu ermöglichen.
Leser werden heißt nicht nur still zuhören, sondern geschieht in interaktiver Beteiligung, im Dialog. Bedeutend ist ein möglichst breites Angebot an Literaturformen, wie z.B. Bilderbücher in unterschiedlicher Gestaltung, Erzählen eigener Geschichten, Märchen und Gedichte.
Weitere Infos zu Übergängen zum und vom Waldkindergarten finden Sie unter diesem Link.