Sie ist die Grundlage für einen bewussten Wissens- und Kompetenzerwerb und der Grundstein für schulisches und lebenslanges, selbst gesteuertes Lernen, also Lernen, wie man lernt. Die Ergebnisse der Hirnforschung haben gezeigt, dass sich im Gehirn des Kindes vor allem dann die Bildung von Synapsen verstärkt, wenn es „selbstwirksam“ ist, „selbstbildend“ und aktiv beteiligt ist.
Kinder im Naturraum haben den Anspruch und die Möglichkeiten, tiefer in einen Gegenstand einzudringen, grundlegendere Erkenntnisse über ein Sachgebiet, einen Gegenstand oder komplexe Vorgänge zu gewinnen. Bildung im Waldkindergarten heißt, forschendes Lernen in Sinnzusammenhängen.
Die Prozesse des jahreszeitlich bedingten Werdens und Vergehens werden intensiv erlebt und machen im höchsten Maße neugierig. Diese starken sinnlichen Wahrnehmungen des Kindes in der Natur sorgen für eine besonders intensive Verankerung des Erlebten/Erfahrenen im Langzeitgedächtnis. Die Echtheit von Primärerfahrungen, das Angesprochensein mit allen Sinnen, schafft emotionale Bezüge, die Anlass sein können, viele Fragen zu stellen, hier haben Sachinformationen ihren Platz, vertiefen und festigen das Erlebte. Den Focus des Interesses auf etwas zu lenken, macht neugierig auf mehr und mit der Menge des Wissens steigt die Zahl der Fragen der neuen Weltenentdecker.
Viele Bildungsanlässe können gerade im Naturraum ohne großen Aufwand initiiert werden, es gibt durchaus auch Bildungserlebnisse, die der Planung bedürfen, die nicht spontan und aus einer Situation oder der Umgebung heraus zu haben sind.
Der Wald bietet einerseits viel Anregung für die kindliche Entwicklung, andererseits ist er weniger reizüberflutend als die Alltagswelt und schafft somit eine sehr gute Grundlage zur Entwicklung von Konzentration, Ausdauer und Stille. Lernen ist somit Bestandteil der gesamten Erfahrungswelt des Kindes, wird nicht als etwas Zusätzliches im Leben der Kinder, sondern als integraler Bestandteil erfahren.