Das bemerkenswerte am Waldkindergarten ist, dass Kinder und Erwachsene täglich, das ganze Jahr über, bei jeder Wetterlage in der Natur leben. Die Arbeit im Waldkindergarten erfordert dadurch von den BetreuerInnen viel Flexibilität, Spontaneität und Improvisationstalent, denn hier ist kein Tag wie der andere. Eine positive Einstellung zum ständigen Aufenthalt im Freien sowie eine gute körperliche Konstitution muss gegeben sein, um auch bei widrigen Umständen motivierte Arbeit am Kind leisten zu können.
Mehr noch als in anderen pädagogischen Einrichtungen verlangt die Arbeit im Wald nach einer guten Teamarbeit. Idealerweise bringt hierzu jeder im Team seinen Ideenreichtum und seine Stärken ein. Doch bei gleichberechtigtem Arbeiten haben auch Schwächen ihren Platz. Wichtig ist gegenseitige Toleranz und ein regelmäßiger Austausch über Probleme, insbesondere aber über die Vorstellungen und Wünsche zur Verwirklichung der anfallenden Aufgaben. Quereinsteiger oder Mitarbeiter anderer Berufsrichtungen können hier sehr gut neue Perspektiven eröffnen.
Einige wichtige Aufgaben für das ganze Team aus organisatorischer Sicht sind:
- den Kindergartentag gleichzeitig zu beginnen, um einen guten, gemeinsamen Start zu finden,
- Abläufen, Aktionen, Festen usw. gemeinsam zu planen,
- Beobachtungen in einem Tagebuch, auf einer pädagogischen Karte oder in einer Statistik zusammen zu tragen und auszuwerten (für sich, für Eltern und als Berichtgrundlage für den Träger)
- Reflexionen der täglichen Arbeit.
Die regelmäßige Durchführung von Supervisionen kann den Teamgedanken zusätzlich weiterbringen und ist im Grunde ein Muss. Supervisionen - wie auch die Teilnahme an Fortbildungen - führen zu einer Reflexion der täglichen Arbeit. Um den Horizont zu erweitern und neue Perspektiven zu eröffnen sind beide unerlässlich. Eine gute Möglichkeit zum professionellen Erfahrungsaustausch bieten auch regelmäßige Treffen mit anderen Waldkindergärten.
Jeder Wald- und Naturkindergarten entscheidet - unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse seiner Kinder - selbst darüber, wie enge planerische Vorgaben er sich auferlegt. Es ist unsinnig und glücklicherweise auch fast unmöglich, sich stur an einen vorgefertigten Rahmenplan zu halten, wenn die Umgebung oder das Wetter spontan zu Aktivitäten anregen.
Da von Waldkindergartenkindern außer Zapfen und Ästen wenig nach Hause getragen wird, interessiert es die Eltern meist brennend, welche Themen im Kindergarten gerade vorherrschen.
Um den hohen Anforderungen gerecht werden zu können, benötigen die Mitarbeiter ausreichend Zeit, um neben der pädagogischen Arbeit am Kind den umfangreichen Aufgabenkatalog bewältigen zu können.